Hashimoto – ein Überblick
|Die Hashimoto Thyreoiditis ist in erster Linie eine Autoimmunkrankheit, in deren Folge die Schilddrüse angegriffen wird. Zunächst setzt sich die Schilddrüse dagegen zur Wehr, wodurch man am Anfang der Krankheit oft in eine Überfunktion gerät, abnimmt, nervös ist und Herzrasen bekommt.
Jedoch bekämpfen körpereigene Antikörper das Schilddrüsengewebe, wodurch ihr Volumen mit der Zeit immer stärker abnimmt und man in die Unterfunktion gerät. Man nimmt zu, wird träge, friert ständig, bekommt mitunter Haarausfall, Depressionen oder sogar Angstzustände.
Schulmedizinische Behandlung
Die traditionelle Schulmedizin sieht dem Verfall der Schilddrüse so lange zu, bis die Schilddrüse angegriffen ist, danach behandelt sie i.d.R. symptomatisch mit dem synthetischen Schilddrüsenhormon L-Thyroxin. Dieses beinhaltet das inaktive Hormon Tetrajodthyronin (T4), was vom Körper in das aktive Hormon Trijodthyronin (T3) umgewandelt werden muss.
Dabei werden jedoch weder die Ursachen, noch die Nebenbaustellen berücksichtigt, die für vielfältige Begleitsymptome wie Blutarmut, Haarausfall, Bluthochdruck, Konzentrationsschwäche, Muskelkrämpfe und -steifigkeit, Struma, Fehlgeburten uvm. verantwortlich sein können.
Natürliche Ansätze gegen die Autoimmunreaktion
Ernährung und Darmsanierung
Die ganzheitliche Behandlung von Autoimmunerkrankungen sollte meiner Erfahrung nach mit der Ernährung beginnen! Bei einer umfassenden Diagnostik rund um die Hashimoto kommt in vielen Fällen auch der Darm ins Spiel, denn neben der anhaltende Entzündung in der Schilddrüse zeigt sich mit überraschender Häufigkeit auch ein Leaky Gut (durchlässige Darmwand).
Als Reaktion auf die geschwächte Darmschleimhaut entstehen oft Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die unerkannt das System zusätzlich schwächen. Nicht vertragenes Soja, Gluten oder Milchprodukte zum Beispiel führen nicht nur zu weiteren Entzündungen im Darm (Blähungen und Durchfall) und mitunter auch im Gehirn (Brain Fog), sondern können darüber hinaus auch den Autoimmunprozess weiter anheizen. Eine entsprechende, auf das System abgestimmte Diät (zum Beispiel AIP/Autoimmun Paleo), erhöht meiner Meinung nach die Lebensqualität in der Regel so nachhaltig, dass man nach einiger Zeit gerne auf die entsprechenden Lebensmittel verzichtet.
Es gibt gute, natürliche Möglichkeiten, eine geschädigte Darmflora wieder aufzubauen. Ich schwöre dabei auf Spirulina zum Entgiften des Darms. Ein Probiotikum sorgt dafür, dass gute Darmbakterien wieder die Oberhand gewinnen.
Nährstoffmängel (insbesondere Eisen und Jod)
Über den Darm werden oral zu sich genommene Nährstoffe und Schilddrüsenmedikamente ins Blut transportiert. Ist die Darmschleimhaut durchlässig, gelangen die Nährstoffe nicht dorthin, wo sie benötigt werden und es kommt zu Mängeln. Dies wiederum hat negative Einflüsse auf die Umwandlung und Nutzung der Schilddrüsenhormone und verschlimmert oft die Unterfunktion. Ist der Darm saniert, kann ein Auffüllen der nachweislich verminderten Vitaminspeicher zu deutlich mehr Wohlbefinden führen. Experten raten bei Hashimoto dazu, die Werte für Eisen, Jod, Vitamin D, Vitamin B12, Selen uvm. regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Auch eine unerkannte HPU / Hämopyrrollaktamurie kann eine Schilddrüsenfehlfunktion stark triggern und sollte erkannt und behandelt werden.
Mehr zu Nährstoffmängeln und Jodmangel…
Darmparasiten, Pilze, Viren und Bakterien eliminieren
Ursachen für die geschädigte Darmflora können Medikamente, Stress oder Erreger wie Darmparasiten, Pilze, Viren und Bakterien sein. Mein naturheilkundlicher Arzt sagte zu mir, 90% der Menschen, die zu ihm kämen, hätten Würmer. Auch das Epstein Barr Virus steht in Verdacht, Hashimoto und andere Autoimmunkrankheiten auszulösen. Viele Menschen können wunderbar damit leben, aber ist das System einmal geschwächt, sollten auch diese Baustellen bearbeitet werden.
Entgiftung
Auch Schwermetalle können nachweislich eine Autoimmunerkrankung auslösen. Wir alle sind vielfältigen Schwermetallen in der Atemluft, der Nahrung und dem Trinkwasser ausgesetzt und wir alle können von einer Entgiftung profitieren, sie ist nicht schwer durchzuführen und kann einfach in den Tagesablauf eingebaut werden. mehr…
Nebennierenschwäche
Die T4-Monotherapie mit L-Thyroxin kann bei bestehender T4/T3-Umwandlungsschwäche mit der Zeit ein Ermüden der Nebennieren zur Folge haben. Wird diese nicht behandelt, gerät die gesamte Hormonspirale des Körpers in einen Abwärtstrend. Auch hier gibt es gute, natürliche Möglichkeiten, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ein Speicheltest im Tagesprofil bringt Klarheit.
Blockierte T3-Rezeptoren und rT3-Überschuss
Bildet der Körper aufgrund von Stress oder einer Umwandlungsschwäche dauerhaft zu viel rT3 (reverses T3) oder werden die T3-Rezeptoren durch Erreger blockiert, kommt das T3 nicht in den Zellen an und die Unterfunktion bleibt bestehen. Früher hat man dafür das Wilson-Protokoll durchgeführt. Heute empfehle ich erst einmal eine Entgiftung und Entschlackung der Leber, in der die Umwandlung von T4 in T3 ja erfolgt. Meist reicht das, um die Umwandlung wieder in die Gänge zu bringen. Ich würde den rT3-Wert auch gar nicht bestimmen lassen, er ist teuer, man muss ihn selber bezahlen und man kann eh auch den freien Werten auf einen hohen rT3-Wert schließen.
Natürliche Hormonersatztherapie
Einige Patienten vertragen synthetische Hormon nicht oder nach einer Zeit nicht mehr. Sie klagen über Nebenwirkungen wie Magenschmerzen und Übelkeit. Andere Patienten leider an einer T4/T3-Umwandlungsschwäche und haben trotz Hormonsubstitution anhaltende Symptome der Unterfunktion.
Eine Alternative zu synthetischen Schilddrüsenhormonen sind natürliche, getrocknete Schilddrüsenhormone, manchmal auch Schweinehormone genannt. Es handelt sich dabei um gefriergetrocknetes Extrakt von der Schweine- oder Rinderschilddrüse, was gut erforscht ist und jahrzehntelang erfolgreich zum Einsatz kam, jedoch in den 70er Jahren durch die synthetische Variante verdrängt wurde. Diese natürliche Variante beinhalten wie die menschliche Schilddrüse die Hormone T1, T2, T3, T4 und Calcitonin und wird in der Regel sehr gut vertragen.
Rechtzeitig reagieren
Wenn Du an einer chronischen Autoimmunkrankheit wie Hashimoto leidest, warte nicht erst, bis es Dir damit richtig schlecht geht. Die traditionelle Schulmedizin geht meist pathologisch vor, dass heißt sie behandelt erst, wenn die Krankheit ausgebrochen und das Organ geschädigt ist.
Dagegen setzt die funktionelle Medizin auf die Erhaltung der Gesundheit und setzt zu diesem Zweck viel empfindlichere Grenzwerte für Laborparameter an. Wenn Du mit Hashimoto gut leben möchtest, dann nimm das Heft selbst in die Hand, informiere Dich, lass Dir Deine Blutwerte geben und such Dir einen Arzt, der für Deine Gesundheit funktionell vorgeht. Ich unterstütze Dich hierbei ergänzend zum Arzt auch gerne im Rahmen meiner Online-Gesundheitsberatung.
Der wichtigste Tipp ist jedoch: Sprich mit Deinem Arzt auf Augenhöhe. Es ist Dein Körper und Du bildest Dir Deine Symptome nicht ein. Wer mit Hashimoto trotz Hormonsubstitution unter Frieren, Gewichtszunahme, Depressionen oder Angstzuständen leidet, ist in der Unterfunktion und bekommt zu wenig oder die falschen Medikamente.
Hilfe zur Selbsthilfe
Eine Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, ist eine entsprechende Facebook-Selbsthilfegruppe. In den Dateien der Gruppe findet sich viele gute Informationen zu Nährstoffen, Bezugsquellen für natürliches Schilddrüsenextrakt, Bücherlisten und umfangreiche Literatur.
Wenn Du individuell unterstützt werden möchtest, kannst Du bei mir auch eine telefonische Gesundheitsberatung buchen. Wir schauen uns dann bei Bedarf Deine Laborwerte an, ich erkläre Dir alles und wir entwickeln eine Strategie für Dich, wie Du wieder gesund wirst.
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Hallo am alle.
Leider bin ich auch eine Hashimotoerkrankte. Meine Symptome: Gelenkschmerzen, Kopfhaut jucken, Einlagerung unter dem Auge ( kleine Wassereinlagerung ) Müdigkeit, Kloß im Hals, Übelkeit, Mittlerweile kaputte trockene Haare, das Gefühl etwas im Auge zu haben, Am morgen angeschwollenes Gesicht,meine Regel kommt schon seit 1,5 Jahren nicht mehr regelmäßig. Tja wer kennst das wohl nicht…;( Ich bin seit 2 Jahren auf der Suche nach einem Arzt der mich behandelt.
Bis jetzt hat der Hausarzt nicht wirklich einen Plan anstatt zu sagen man muss abwarten und halbjährlich untersuchen.Die Überweisung von ihm zum Endokrinologen war auch ernüchternd.
Ich müsse abwarten bis meine Schilddrüse angegriffen wird. Oh Gott dachte ich mir das ist ja fürchterlich und bekann mich intensiver damit zu beschäftigen und ging zum Frauenarzt dieser kontrollierte mich nochmal und stellte ebenso fest das ich das Hashimoto habe und gab mir eine Überweisung, Gott sei dank dachte ich mir und hoffte auf den nächsten Arzt der mir Hilfreich sein könnte.Auch da wieder Ernüchterung leider solle ich abwarten bis meine Schilddrüse angriffen wird.
In der Zwischenzeit habe ich natürlich alle möglich Ärzte zu den jeweiligen Symptomen aufgesucht.Augenarzt, Kardiologe, Hautarzt, HNO Arzt , Allergologe und und und.
Mittlerweile akzeptiere ich diese Erkrankung aber geholfen hat mir nix.Auch die Facebook Gruppe ist mir nicht so hilfreich auch wenn alle total lieb sind aber zum Schluss fehlt mir trotzdem jemand der mich im Dschungel der Vitamine und Nährstoff Mineralien usw begleitet.
Mein Durchblick ist gleich null und ich bin traurig das ich keinen Arzt in meiner Nähe finde der mir ganzheitlich helfen kann.
Ja einem gibt es in Leipzig meiner Heimatstadt aber dieser meinte das im Moment die Kapazität erreicht ist.
Meine Ernährung ist schon vor der Erkrankung sehr gut gewesen. Kaum Gluten kaum Zucker Frisches Obst Gemüse Hirse Quinoa ,Wasser ohne Kohlensäure eben einfach nur Gesund und lecker.Fleisch war noch nie mein Ding aber dafür Avocado und Nüsse.
Ich wünsche mir einfach jemand der mich gut beraten kann und ich vll einen Arzt habe der mich begleitet.
Ich hoffe das ich hier Glück habe.Bedanke mich schon im voraus.
Grüße S.Mayer
Hallo Sylvia, oh je, das hört sich nicht gut an und unglücklicherweise höre ich das immer wieder in der Facebookgruppe. Das einzige was mir spontan in den Sinn kam ist „fast glutenfrei“. Das ist so wie „fast schwanger“. Die Menge ist egal, Gluten ist ein starker Trigger für die meisten Leute mit Hashimoto. Ernährung ist ein sehr wichtiger Punkt. Aber ohne einen guten Arzt geht es nicht. Hattest Du in der FB-Gruppe mal in der Ärzteliste geschaut? Man muss ja nicht so oft zu einem Spezialisten, daher nehmen viele auch mal eine längere Fahrt in Kauf. Die Werte kann dann ja immer noch der Hausarzt machen. In dem Artikel „Diagnose der Hashimoto“ findest Du eine Übersicht, welche Werte wichtig sind. Auch könntest Du in der Facebookgruppe mal Deine Werte (in Prozent umgerechnet) posten, der Prozentrrechner ist hier auf der Seite „Links“. Die Gruppe ist eine geschlossene Gruppe, dass heißt nur Mitglieder können lesen, was dort gepostet wird (im Gegensatz zu diesen Seiten, die für alle öffentlich sind). Alles Gute, Kristine