Jod, Salz und andere Missverständnisse
|Warum fühlen wir uns am Meer meist so gut? Welche Faktoren sind es, die uns dort tagsüber beleben und abends erschöpft ins Bett fallen lassen? Warum kann sich das irgendwann ändern, so dass wir frische Seeluft plötzlich nicht mehr zu vertragen scheinen?
Am Meer sind wir größeren Mengen von Jod und natürlichem Salz in der Atemluft und im Wasser ausgesetzt. Zusätzlich essen viele dort deutlich mehr jodhaltigen Fisch. Und wir setzen die Haut vermehrt der Sonne aus, die so Vitamin D produziert. Jod entgiftet und füllt Mängel auf, natürliches Meersalz leitet Gifte aus und Vitamin D unterstützt das Immunsystem. Warum gibt es dann eine Kontroverse um Jod?
Tatsächlich ist Jod ein uraltes Heilmittel. Es kann laut Dr. Guy Abraham Infektionen, Schwellungen, Hautanomalien, hormonelle und andere Störungen lindern. Es wirkt antiseptisch, antiviral und kann Metalle aus dem Körper ausleiten. Jod ist ein essentieller Bestandteil der Schilddrüsenhormone, zur deren Produktion der Körper Jod benötigt. Täglich wird Jod in Mikrogramm-Mengen für die Schilddrüse und in Milligramm-Mengen für Brustdrüsen und andere Gewebe benötigt. Zu therapeutischen Zwecken kann es laut Dr. David Miller in Gramm-Mengen zu sich genommen werden.
Wir denken, wir wären gut mit Jod durch die Zusätze in Salz und Tierfutter versorgt oder gar überversorgt. Aber ist das wirklich so?
Manche Menschen reagieren sehr heftig auf geringste Mengen von Jod. Und doch kann das ein sicheres Zeichen eines Mangels sein…
Historie
Lynne Farrow hat in Ihrem Buch „Die Jod Krise“ eindrucksvoll die Spur des Jods bis ins prähistorische Zeitalter zurück verfolgt. So konnte sie Quellen über Ausgrabungen finden, die belegen, dass bereits vor 15.000 Jahren jodreicher Seetang zu Heilzwecken eingesetzt wurde. Algen und Seetang spielten auch vor tausenden von Jahren in der chinesischen, indischen und ägyptischen Heilkunde eine Rolle. Auch der Begründer der westlichen Medizin, Hippokrates, verschrieb Seetang zu Heilzwecken. Vor 200 Jahren wurde Jod schließlich als Element entdeckt. 1829 erfand der französische Arzt Jean Lugol die Jodrezeptur Lugolsche Lösung. Sie wurde in der Folge zur Desinfektion des Trinkwassers und gegen viele Leiden eingesetzt, wie z.B. Lungenkrankheiten, Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen, Schnupfen, Asthma, Geschwüre, Bronchitis, Syphilis, akute Entzündungen, Gicht, Taubheit und sonstige bekannte oder auch skurrile Krankheiten. Damals galt das Sprichwort „Wenn du nicht weißt, was und warum, verwende Jod und Kalium“. Bis in die 50er Jahre gab es 1.700 Heilmittel mit Jod als medizinisch wirksamen Bestandteil.
Doch dann wurde Jod plötzlich aufgrund einer einzigen zweifelhaften Studie aus dem Jahre 1948 als gefährlich für die Funktion der Schilddrüse eingestuft und verbannt. Damals wurde es versäumt, die zugrundeliegenden Fakten zu überprüfen und diese unglückliche These zum schulmedizinischen Standard erhoben. Erst im Jahre 2005 konnte Dr. Guy Abraham nachweisen, dass es sich damals um einen Irrtum gehandelt haben musste.
Wirkung von Jod
In der Literatur findet man eine Vielzahl von positiven Eigenschaften auf die Gesundheit. Anbei die bedeutendsten:
- Reguliert Stoffwechselprozessen in fast jeder Körperzelle
- Bildet die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4)
- Wirkt antibakteriell und reinigt das Blut
- Neutralisiert als Antioxidans freie Radikale
- Stärkt das Immunsystem
- Klärt den Geist
- Gibt Energie
- Beruhigt den Körper
- Entgiftet Halogene wie Brom, Fluor, Chlor sowie Schwermetallen wie Quecksilber und Blei
- Regt die Oxidation und damit die Fettverbrennung an
- Verhindert übermäßiges Zellwachstum (wie bei Zysten, Knoten, Hyperplasie, Tumoren)
- Verhindert die Aufnahme von radioaktivem Jod in Drüsen und Gewebe (weswegen man es vor einem MRT mit Kontrastmittel auch nicht nehmen sollte)
Jodmangel
Zu den Symptomen eines Jodmangels gehören kalte Hände und Füße, trockene Haut, brüchige Nägel, Muskelkrämpfe, Gewichtszunahme, Gedächtnisschwäche, Kopfschmerzen, Depressionen und Ödeme.
Ein Jodmangel kann in der Folge zu Kropf, Brustzysten, Brustkrebs, Prostatakrebs, Schilddrüsenunterfunktion und vielen andere Leiden führen.
Jod-Mangelerscheinungen entstehen auch dadurch, dass Brom Jod im Körper hemmt und Jod aus unserem Körper ausleitet. Brom wurde in der Vergangenheit gedankenlos in Pestiziden, Flammschutzmitteln und Lebensmitteln eingesetzt und setzt sich in Brüsten, Eierstöcken und der Schilddrüse fest. Es verdrängt das schützende Jod und verhindert die ausreichende Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen. Auch Fluor konkurriert mit Jod im Körper. Eine neue russische Studie zeigte, dass Umweltverschmutzung und vor allem Schwermetalle generell den Jodmangel vergrößern, indem sie das Jod im Körper verdrängen. Glücklicherweise ist dies jedoch reversibel und kann durch die zusätzliche Einnahme von Jod entgiftet werden, dazu weiter unten mehr.
Gerade bei chronischen Erkrankungen spielt es eine wichtige Rolle. Dr. med. Dietrich Klinghardt beschreibt Jod in seinem Artikel „Die Lyme-Borreliose Behandlungswege jenseits von Antibiotika“ als das „vielleicht wichtigste Element bei der Behandlung der Borreliose“. Denn bei Borrelienpatienten komme es meist zu einer Verarmung von Spurenelementen, Elektrolyten und Mineralien, vor allem von Magnesium, Kupfer, Mangan, Lithium und Jod.
Jodvorkommen und Jodsupplementierung
Jod ist natürlicherweise in Algen, Seefisch und Meeresfrüchten enthalten, die letzten beiden sind jedoch spätestens seit Fukushima nicht mehr ohne genaues Hinsehen zu genießen. Man müsste jedoch täglich Fisch und Algen essen, um auf physiologische Mengen an Jod zu kommen. Geringere Dosen finden sich auch in Butter, Ananas, Artischocken, Spargel und dunklem, grünen Gemüse, aber aufgrund ausgelaugter Böden wird man seinen Bedarf damit wohl kaum noch decken können. Ein sehr schöner, natürlicher Jodlieferant ist die Braunalgen Kelp, die es auch aus dem Atlantik gibt. Sie ist eine hervorragende Quelle für eine tägliche Jodzufuhr.
Raffiniertem Salz wird vielfach Jod zugesetzt, was wir nicht nur mit dem Salz direkt, sondern auch über jodiertes Tierfutter zu uns nehmen. Allerdings verdrängt zu viel Natriumchlorid (raffiniertes Kochsalz) auch wieder Jod. Außerdem enthält raffiniertes Salz nur eine Form des Jods (in Deutschland Iodat) sowie oft auch jede Menge Chemikalien (neben den chemischen Elementen Natrium und Chlor auch oft Konservierungszusätze wie E 535, E 536, E 551 sowie Trenn- und Trocknungsmittel) und wurde seiner Mineralien beraubt. Darüber hinaus ist das Jod als Zusatz im Kochsalz extrem flüchtig.
Natürliches, unbehandeltes Salz ohne Zusätze wie z.B. Keltisches Salz oder Himalayasalz hat geringe Mengen an Jod, liefert aber wichtige Mineralien wie Magnesium, Kalium und Calcium und leitet Giftstoffe aus, die durch Jod mobilisiert werden. Es ist die perfekte Ergänzung zur täglichen Jodeinnahme.
Für die Jodhochdosistherapie (die nicht jeder braucht) raten Jod-Experten zur Einnahme der Lugolschen Lösung oder deren Tablettenform (Iodoral). Die Lugolsche Lösung enthält elementares Jod und Kaliumjodidlösung im Verhältnis 1:2. Man bekommt sie als 2%ige Lösung oder 5%ige Lösung. Auch Iodoral als Tabletten hat dieselbe Zusammensetzung ohne den unangenehmen Jodgeschmack.
Die vermeintliche Jodunverträglichkeit
Fast nichts wird im Internet so kontrovers diskutiert wie Fluch und Segen von Jod. Dabei ist sehr viel Halbwissen im Spiel und kaum einer geht darauf ein, warum viele von uns so heftig auf die Jodeinnahme reagieren: In Abwesenheit von Jod können Brom und Flouride an den Rezeptoren andocken. Jod kann giftige Halogene wie Chlor, Brom und Fluor sowie Metalle aus dem Körper entgiften. Nimmt man bei bestehender Vergiftung im Körper Jod zu sich, löst Jod diese Gifte und es kann zu heftigen Entgiftungsreaktionen kommen. Gerade diese starken Entgiftungsreaktionen werden oft versehentlich mit einer Jodunverträglichkeit verwechselt! Dabei sind sie in Wirklichkeit das Zeichen eines jahrelang bestehenden Jodmangels, der Platz für giftige Substanzen geschaffen hat.
Brom und Fluor können nur mit Jod neutralisiert und ausgeschieden werden. Jod ist die einzige Möglichkeit, das giftige Fluor, Chlor und Brom aus der Schilddrüse und der Zirbeldrüse zu entfernen, in der sich Fluor bei Jodmangel konzentriert.
Dies ist der Grund, warum es manchmal schwer ist, den Jodmangel zu beseitigen. Insofern sollte man sehr langsam vorgehen und eventuell erst einmal langsam mit Algen beginnen.
Diagnose eines Jodmangels
Seit 2007 gibt es in der Wissenschaft ausgehend von den USA ein Umdenken bezüglich Jod. In den deutschen Arztpraxen hält dieses Thema jedoch nur zögerlich Einzug. Es gibt aber auch in Deutschland mittlerweile einige Jodtherapeuten, die einem bei der Diagnose eines Mangels, dem Auffüllen von Jod und dem Ausleiten der Gifte helfen. Dafür wird die Jodausscheidung nach Jodeinnahme durch einen Jod-Belastungstest im 24-Stunden-Urin bestimmt. In Deutschland macht diesen Test das Laborzentrum Ettlingen im Auftrag von Therapeuten. Dr. Brownstein weist jedoch darauf hin, dass der Jod-Belastungstest bei starker Vergiftung mit Brom evtl. anfangs nicht aussagekräftig sein kann. In diesem Fall kann die Jodausscheidung trotz Jodmangel sehr hoch sein, da Jod noch nicht an den Rezeptoren im Körper andocken kann.
In diesem Fall bietet sich der Jod-Haut-Test an, der von Dr. Klinghardt angewandt wird. Dabei wird mit der 5%igen Lugolschen Lösung ein 5 cm langes Quadrat auf die Haut gemalt. Das Jod sollte nach 24 Stunden noch sichtbar sein. Je mehr verarmt der Patient an Jod ist, desto schneller verschwindet die Braunfärbung der Haut.
Therapie
Die sanfte Jodeinnahme über die Ernährung
Für die meisten Menschen reicht der sanft Weg über die Einnahme von Kelp und evtl. zusätzlich über die Verwendung jodhaltiger Algen in der Ernährung. Sie enthalten neben Jod auch viel Vitamin E, Vitamin B12 und Eisen und sind daher insbesondere für die Schilddrüse ein Segen. Ganz nebenbei sind sie auch ein wunderbares natürliches Detox-Mittel.
Algen schmecken köstlich als Wakame-Salat, Meeresspaghetti, Beilage in Suppen, Nori-Blätter für Sushi oder sogar als Pastete auf Brot. Viele gute Rezepte dazu finden sich z.B. im Jodkochbuch von Sascha und Kyra Kauffmann. Es gibt auch ein mit Algen angereichertes Meersalz von Rapunzel.
Die Jodhochdosistherapie
Die Jodhochdosistherapie macht man kurweise, wenn es wirklich wichtig ist die leeren Zellen schnell aufzufüllen (wie im Falle von z.B. Brustkrebs) oder wenn die Jodrezeptoren so stark durch andere Halogene verschmutzt sind, dass sie Jod in kleinen Mengen gar nicht mehr aufnehmen können. Falls diese Therapie also therapeutisch sinnvoll ist, sollte man zunächst behutsam vorgehen, weil es ja zugleich ein starkes Entgiftungsmittel ist. Hierbei ist es auch wichtig, die Entgiftungsorgane und die Nebennieren beim Entgiften zu unterstützen. Dies ist insbesondere wichtig, falls eine HPU oder eine andere Entgiftungsstörung des Körpers vorliegt. Für diese Therapie gibt es auch spezielle Therapeuten in Deutschland.
Entgiftung: Die Salzkur nach Dr. David Brownstein
Dr. Brownstein empfiehlt, bereits 3 Monate vor dem Start der Jodhochdosistherapie mit dem Salzprotokoll zu beginnen, um Gifte auszuleiten. So können die Rezeptoren ganz sanft befreit werden ohne mit heftigen Entgiftungsreaktionen rechnen zu müssen.
Hierzu verwendet er ½ Teelöffel unraffiniertes Salz ohne Zusätze (z.B. Keltisches Salz oder Himalayasalz) in Wasser. Es beinhaltet bereits natürlicherweise wichtige Mineralien wie Magnesium, Calcium und Kalium. Dieses Salz hat im Gegensatz zu raffiniertem Salz die Eigenschaft den Blutdruck zu senken, den Körper zu entsäuern sowie zu entgiften, die Nebennieren und Schilddrüse zu unterstützen und dem Körper dabei zu helfen Wasser aufzunehmen. Nach der Salzeinnahme soll man bei Bedarf alle 30-45 Minuten ein Glas Wasser trinken, bis man einen starken Harndrang verspürt.
Jodauffüllung und Co-Faktoren
Die Einnahme hoher Dosen von Jod sollte wirklich gewissenhaft nach dem Jodprotokoll durchgeführt werden. Wie gesagt, Jod ist ein mächtiges Entgiftungsmittel und man sollte seiner Leber, den Nieren und dem Lymphsystem nicht mehr Gifte zumuten, als sie ausleiten können.
Das Jodprotokoll nach Dr. Guy Abrahams, Dr. David Brownstein und Dr. Jorge Flechas sieht folgendes vor:
- Iodoral oder Lugolsche Lösung langsam steigern bis auf min. 50 mg
- Vitamin C min. 3g über den Tag verteilt (nur so viel, wie der Darm verträgt)
- Magnesiumoxid, Magnesiumglycinat oder Magnesiumcitrat 300-600mg
- Selen 200 mcg
- Vitamin B3 / Niacin langsam steigern bis auf 2 x 500mg täglich
- Vitamin B2 / Riboflavin 3 x 100 mg täglich
- ½ TL unbehandeltes Meersalz in der Nahrung
- ¼ TL unbehandeltes Meersalz in 250 ml Wasser
- umfangreiches Vitamin- und Ernährungsprogramm
- Vorsicht vor hoher Einnahme von Calcium
- 25 mg Zink
- Vitamin A
- Zitronenwasser
Einen Teil der oben genannten Co-Faktoren kann man auch sehr gut über ein gutes Multivitaminpräparat abdecken, z.B. die Two Per Day oder den Life Extension Mix.
Jod kann man übrigens vermischt mit einer Creme auch transdermal einsetzen, z.B. auf schmerzhaften Brüste oder Hoden (vorsichtig testen). Es wirkt dann sanfter und erreicht die betroffenen Stellen direkter.
Mögliche Jod-Entgiftungssymptome
- Kopf: Kopfschmerzen, Benommenheit
- Schleimhäute: Wunder Mund und Zunge, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden, metallischer Geschmack im Mund, Nasennebenhöhlenschmerzen, laufende Nase, erhöhter Speichelfluss
- Gemüt: Angst, Depression, düstere Gedanken, Gefühlsausbrüche, Nervosität, Reizbarkeit, Apathie, Lethargie, veränderte Träume
- Muskeln & Gelenke: Augenlidzucken, Muskelzucken in den Füßen, Kribbeln in Händen oder Füßen, Bein- und Hüftschmerzen
- Haut: Akne und Ausschläge, Hautwunden, Blutschwämme, knopfartig erweiterte Blutgefäße auf der Haut, Körpergeruch
- Haare: Haarausfall
- Blase & Nieren: Reizblase, ungewöhnliche Farbe und Geruch des Urins, Nierenschmerzen
- Darm: Durchfall, Darmträgheit
- Augen: Sehstörungen
- Hormonsystem: Hormonelle Veränderungen, schmerzende Brüste
Bei starken Entgiftungssymptomen sollte die Jod-Einnahme für 2 Tage pausiert und mit dem Salzprotokoll sowie den Co-Faktoren weiter gemacht werden.
Jod und Hashimoto
Dr. David Brownstein schreibt in seinem Buch „Iodine: Why You Need It Why You Can’t Live Without It“, dass die zugrunde liegende Ursache autoimmuner Schilddrüsenerkrankungen häufig ein Jodmangel und ein Mangel an Antioxidantien ist! Wenn nicht ausreichend Jod in den Zellen vorhanden ist, kann das den Grundstein für die Zerstörung der Schilddrüsenzellen und die Entwicklung einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung wie Hashimoto oder Morbus Basedow legen.
Allerdings gilt es mit Hashimoto bei der Jodeinnahme einiges zu beachten. Wenn man Jod in kleinen Mengen (mcg) zu sich nimmt, kann es laut Brownstein tatsächlich dazu führen, dass es durch Oxidation von Iodid in Iodine „das Feuer schürt“ und zu einer Zunahme der Schilddrüsen-Antikörper führt. Das ist allerdings erst der erste Schritt, der im Körper erfolgt. Wird dagegen Jod in Mengen zu sich genommen, die das übersteigen, was für die Produktion der Schilddrüsen-Hormone benötigt wird, entsteht die „magische Substanz“ der Jodlipide, die die oben genannte Oxidation reguliert und abbremst, sobald sie Zellen angreift! Dr. Brownstein beschreibt in seinem Jod-Buch, dass diese wichtige Produktion der Jodlipide im Körper erst bei einer Einnahme von 15 Milligramm beginnt. Der alles entscheidende Faktor bei der Jodeinnahme unter Hashimoto im Rahmen der Jodhochdosistherapie ist in seinen Augen also die ausreichende Menge! Auch Selen leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Schilddrüsen. Antioxidantien können zudem dabei helfen, oxidativen Stress in der Schilddrüse und den Mitochondrien abzubauen.
Jod unterstützt die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4, die die meisten Hashimoto-Patienten substituieren müssen. Unter Jodeinnahme kann der Bedarf an extern zugefügten Hormonen sinken. Ich selbst konnte meine Schilddrüsenmedikamente um 90% senken.
Fazit
Laut Experten leiden 80 % der Menschen in westlichen Ländern an Jodmangel. Es kann für so viele verschiedene Leiden verantwortlich sein, dass man es bei einer chronischen Erkrankungen grundsätzlich in Betracht ziehen sollte. Man muss sich an Jod ein wenig heran tasten. Ein guter Einstieg sind Atlantikalgen, die man in die Ernährung einbaut, sowie Kelp als Supplement. Soll es danach wirklich die Jodhochdosistherapie sein, würde ich wirklich gewissenhaft das Salzprotokoll und die Co-Faktoren berücksichtigen. Wenn man über die schwierige Anfangsphase hinweg ist, wird man mit einem großen Plus an Energie und Wohlbefinden belohnt. Wer darüber mehr erfahren möchte, den berate ich gerne im Rahmen meiner Online-Gesundheitsberatung.
So kann man auch wieder die heilende Wirkung frischer Seeluft vertragen :-).
Dieser Artikel ist auch als PDF abrufbar und darf gerne weiter gegeben werden.
Quellen & Leseempfehlungen
Artikel Jod versus L-Thyroxin: Umfangreicher Ratgeber von Kyra Hoffmann und Sascha Kauffmann mit dem neuesten Stand der Wissenschaft zum Thema Jod
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, Endokrinologen betonen Bedeutung der Jod-Prophylaxe
Kyra Hoffmann, Sascha Kauffmann, Jod. Schlüssel zur Gesundheit. – Wiederentdeckung eines vergessenen Heilmittels
Lynne Farrow, Die Jod Krise
Uschi Eichinger, Kyra Hoffmann, Die Anti-Stress-Ernährung – Mehr Power für die Körperzellen
Dr. David Brownstein, Iodine: Why You Need It Why You Can’t Live Without It
Dr. David Brownstein, Salt Your Way to Health
Abraham, Flechas, Hakala, Iodine Sufficiency of the Whole Human Body, The Original Internist 9 (2002), 30-41
Abraham, The safe and effective implementation of iodine in medical practice, The Original Internist 11 (2004), 17-36
Dr. Med. Dietrich Klinghardt, Die Lyme-Borreliose Behandlungswege jenseits von Antibiotika
http://www.j-lorber.de/gesund/ernaehrung/jod.htm
http://drsircus.com/medicine/iodine/iodine-deficiency
Videos von Dr. David Brownstein mit Auszüge aus seinem Buch Salt Your Way to Health:
- https://www.youtube.com/watch?v=q7tpZq-o5OQ
- https://www.youtube.com/watch?v=2y5SMAyN3hk
- https://www.youtube.com/watch?v=FLtQdtDnTUU
- https://www.youtube.com/watch?v=tWpltHrQ8bY
- https://www.youtube.com/watch?v=a81QfZcVKe4
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Hallo,
das heißt also, daß man trotz UF Jod supplementieren soll und das dann auch die Dosis der Einnahme von SD Hormonen verändern könnte?
Wo kann man mehr fundiertes dazu lesen?
Gruss!
Hallo Lilly, ich habe meine Quellen unter dem Text angegeben. Im Juni kommt außerdem das Buch von Kyra Hoffmann und Sascha Keller raus, die sind in Deutschland sehr stark aktiv zu dem Thema. Man soll nur bei einem Mangel supplementieren, wie mit allem, dafür gibt es ja die Tests. Und die SD Hormone dürfen natürlich nur gesenkt werden, wenn die Werte eine Überfunktion ergeben. Aber so war es tatsächlich bei mir, ich habe den Hauttest nach Klinghardt gemacht und meinen Bedarf kinesiologisch austesten lassen. Nach ein paar Monaten Jodeinnahme konnte ich meine SD Hormone halbieren. Das muss nicht bei jedem so sein, bei mir war es so. Und ich habe keine kalten Hände und fröstel nicht mehr, ich wusste gar nicht mehr, wie schön das Gefühl ist immer wohltemperiert zu sein. 🙂
VG,
Kristine
Hallo,
ein wunderbarer Artikel, aber die Unsicherheit bleibt. Ich habe mir als Hashi eingehämmert, bloß kein Jod, das heizt die Schilddrüse an. Un nun das …. Ich habe inzwischen von meinem Urologen ein Rezept für Thyroid erhalten und habe zaghaft mit der Umstellung begonnen. Ich habe den Eindruck, als Hashi kann man sich ohnehin nur zwischen Pest und Cholera entscheiden. Soll heißen, um das hier Erfahrene richtig einzuordnen und anzuwenden, muss man sich tief rein hängen. Ich möchte jetzt im Alter meine Krankheit nicht zum Lebensmittelpunkt gestalten, obwohl ich einiges verstanden habe. Andererseits muss man erst einen Arzt finden, der sich auf sämtlichen Ebenen ernsthaft, wie hier dargestellt, mit dem Thema auseinandersetzt. Leider bin ich nur pflichtversichert und damit eine kleine Nr.
Hallo Anton, Hashi ist ja eine Autoimmunerkrankung und ich denke, ein wenig sollte man sich schon damit beschäftigen, was den Körper da so aus dem Gleichgewicht bringt. Aber ich verstehe die Resentiments. Mich hat der Weg raus aus dem Befassen mit Krankheit und hin zu einem neuen Verständnis für Gesundheit geführt. Mich kann kein Arzt mehr krank reden. Hashi ist eine Aufforderung, sich mit Ernährung, Darmgesundheit, Entspannung und insgesamt einer gesunden Lebensweise auseinander zu setzen. Wenn man diesen Auftrag des Körpers annimmt, bekommt man so viel mehr zurück, dass man den Zeiten vor der Krankheit nun wirklich nicht mehr nachtrauert. Wenn Du magst, ließ doch auch mal diesen Text: https://natuerliche-therapie.de/hashimoto-7-schritte/
Viele Grüße,
Kristine
Hallo Kristine,
mit Begeisterung lese ich alles, was Du hier recherchierst, erklärst, moderierst usw. 1000 Dank, nach so etwas habe ich sehr lange Zeit gesucht! Besonders spannend fand ich diesen Artikel, da ich selbst derzeit „jodempfindlich“ bin. Nach 20 Jahren Jodthyrox-Einnahme (in der es mir nicht gut, aber auch nicht besonders schlecht ging) hatte ich das Bedürfnis, die wahre Ursache für meine Unterfunktion zu finden und den Traum, die Medis möglichst weit reduzieren zu können. Den ersten Schritt von 100 auf 85 mcg Jodthyrox konnte ich durch Trinken von 1-2 Tassen Scharfgabe-Tee in der zweiten Zyklus-Hälfe realisieren, was mein Progesteron-Wert deutlich stabiler machte und den Östrogen-Überschuss somit ausgleichen konnte.
Der 2. Schritt war für mich, SD-Hormone ohne „künstliches“ Jod einzunehmen. Stattdessen nahm ich alle 2 Tage 100mcg Jod in Algenform, was meine Schilddrüse allerdings zum „Brennen“ brachte und die Anti-Tg´s erhöhte. Seit dem meide ich Jodsalz und alle Lebensmittel mit hohem Jodgehalt. Den Entzündungswerten tut das Meiden gut, allerdings ist der tsh seitdem angestiegen.
Nun habe ich nach den Tipps, die ich auf dieser Website gelesen habe, Mitte Januar alles umgestellt: Statt morgens 88 L-Thyroxin nehme ich morgens und nachts jeweils 1/2 Grain Receptura und zusätzlich über die Nahrung oder über NEM´s Vitamin D, Selen, Zink, Eisen, Kupfer, kleines Feldblatt, Schlafbeere, sibir. Ginseng, Vitamin B6.
Die neuen Werte nach der Umstellung bekomme ich erst Ende des Monats, ich bin sehr gespannt. Soweit geht es mir richtig gut, ich fühle mich nicht mehr so „benebelt“, die Temperatur ist etwas mehr in den Normalbereich gestiegen. Nur hin und wieder leichter Schwindel, meist nach der Einnahme von Schlafbeere und sibir, Ginseng.
So, um nun nochmal zum Thema zurück zu kommen (sorry, dass mein Beitrag so ausgeartet ist :-):
Eine Jodaufnahme im mg-Bereich würde ich mich nicht trauen. Es hört sich zwar alles sehr schlüssig an, aber ich hätte Angst, meine SD komplett abzuschießen. Zumal es ja auch Studien gibt, dass durch eine hohe Jodaufnahme (z.B. durch Kontrastmittel beim Röntgen) potientiell eine Hashi erst ausgelöst werden kann?
Interessanter wäre für mich eine sanftere Entgiftung, wie sie mit dem Salzprotokoll beschrieben wird. Da hier die Aufnahme aber nur im mcg-Bereich erfolgt, wird ja wieder -wie oben beschrieben- durch die Oxidation von Iodiden in Iodinen „das Feuer geschürt“ inkl. Zunahme der Schilddrüsen-Antikörper… Oder sehe ich das falsch? Ev. gibt es ja auch andere Methoden, die Schwermetalle zu entgiften, z.B. über Bioresonanz-Therapie?
Hallo Melanie,
spannendes Thema. Du hast auf jeden Fall Recht, wenn man erst einmal in einem Jodmangel ist und stattdessen Gifte im Körper andocken konnten, ist das Thema Jod zu komplex, um es allein zu schaffen. Es spielen auch noch Dinge wie Nebennieren, HPU usw. mit rein. Schwermetalle kann man mit sehr vielen Methoden entgiften, ich habe darüber auch mal geschrieben: https://natuerliche-therapie.de/entgiftung/
Aber die Jodantagonisten Brom, Fluoride und Chlor bekommst Du am Besten mit Jod aus dem Körper. Ich vermute, dass die Jodmenge im Meersalz so gering ist, dass sie nichts bewirkt. Wahrscheinlich ist das auch von Mensch zu Mensch verschieden. Ich vertrage das Meersalz sehr gut, habe Probleme mit einem Tropfen Lugolscher Lösung, vertrage sie ab 3 Tropfen aber sehr gut. Ich weiß aber von einigen Jodtherapeuten, dass sie Jod lieber einschleichen, vor allem wenn die Entgiftungsstörung HPU vorliegt. Vielleicht hast Du die Gelegenheit, einen von denen aufzusuchen? Es gibt ein paar wirklich fitte, ganzheitliche Jodtherapeuten auch in unserer Gruppe, die die Themen Schilddrüse, Nebennieren, weibliche Hormone, HPU, Entgiftung, Jodtherapie, Darmsanierung, Ernährung und Nährstoffmängel in ihrem Zusammenspiel im Blick haben.
VG,
Kristine
Hallo Kristine,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.
„Ganzheitlicher Jodtherapeut“ hört sich sehr spannend an, das ist mir bisher noch nirgends begegnet. Wie finde ich denn jemanden? Über einen post in der Gruppe oder gibt es auch irgendwo eine Liste?
LG
Melanie
Am Besten in der Gruppe in den Dateien schauen, da haben sich alle eingetragen.
Wie lange dauert die Entgiftung bei Jodeinnahme?
Das hängt vom Grad der Belastung ab. Bei einigen 3 Monate, bei anderen 1 Jahr. Meist muss man sich auch erst langsam herantasten.
Hallo
Ich leite eine Selbsthilfegruppe für Hashimoto und bin selbst betroffen.
Auf der Seite sind gute Infos. Von einer Jodtherapie halte ich allerdings nichts.
Es gibt keine Jodmangelversorgung in Deutschland. Im Gegenteil, durch die Zwangsjodierung sämtlicher Lebensmittel, nimmt man zu viel Jod auf. Es wird diskutiert, ob diese Überversorgung Hashimoto-Thyreoiditis auslöst.
Seit der Einführung der Zwangsjodierung stiegen jedenfalls die autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen ums dreifache an. Das gibt zu denken.
Hallo Franz,
den Zusammenhang zwischen jodiertem Salz und Hashimoto stelle ich in Frage, welche Studie belegt das? Vielmehr sind es wohl eher Fluoride im Wasser, die die Schilddrüse schädigen. Das ist nachgewiesen! Fluoride wurden früher benutzt, um die SD bei Morbus Basedow zu zerstören. Außerdem ist das Jod im Salz flüchtig, es kommt fast nichts davon im Körper an. Bei einem Jodbelastungstest haben mehr als 95% der Menschen einen nachgewiesenen Jodmangel. Ich halte mich daher lieber an die Fakten. In meiner Hashimoto-Selbsthilfegruppe mit über 6.100 Menschen nehme viele Jod Hochdosis, nachdem sie mit ganzheitlichen Methoden die SD-Antikörper gesenkt haben. Bei einigen geht die SD dadurch in Remission, bei mir eingeschlossen.
Hallo,
wie schaut es dann mit Morbus Basedow aus? Habe gelesen, dass keinesfalls Jod zu sich genommen werden darf.
Ja das ist richtig, die Strategie bei Morbus Basedow ist u.a. die totale Jodkarenz
Ich kann alles bestätigen, was hier geschrieben wird. Ich führe derzeit eine Jod-Kur durch. Ohne Gabe von Steinsalz und der anderen Mittel, welche im Protokoll erwähnt sind, verschlimmern sich meine Symptome. Besonders auffällig ist das „Benebelt sein“ und die Konzentrationsstörung. Auch heftige Hautreaktionen zeigen sich. Wenn ich jedoch vorher ausreichend Salzlösung getrunken habe, fühle ich mich sogar besser (wacher) mit dem Jod. Ich bin sehr gespannt, wo mich das Jod noch so hinführt… ;o)
Hallo,
was mache ich, wenn ich keine Schilddrüse mehr habe ..seit 8 Jahren… und Basedow und Hashimoto die Auslöser dafür sind. Nehme 162,5 L-Throxin und bin morgens lange nicht zu brauchen und habe wenig Energie. Kann ich da mit der Jodtherapie was verändern?
LG Evelyn
Hallo Evelyn, bei Basedow darf man meines Wissens leider kein Jod nehmen, auch durch die OP bleiben immer noch kleine Lappen stehen. Ich würde mal schauen, ob die hormonelle Einstellung stimmt (freie Werte um 50%) und vielleicht mal einen Speicheltest in Tagesprofil für die Nebennieren machen.
Wie kann ich herausfinden, ob bei meinem Sohn ggf. eine Jodallergie vorliegt? Er hatte unter einem Gipsverband Jodtinktur aufgetragen bekommen, als der Gips dann abgekommen ist, zeigten sich hautpusteln, die als Neurodermitis interpretiert wurden.
Bevor er nun Lugolsche Lösung erhält möchte ich gern sicher gehen, dass er nicht an einer Jodallergie leidet.
Viele Grüße
Roswitha
Hallo Roswitha, was war denn noch in der Jodtinktur drin? Ich würde da eher die anderen Bestandteile verdächtigen. Einen Test zum Nachweis einer Jodallergie kenne ich gar nicht, da würde ich mal den Arzt fragen.
Alles Gute,
Kristine
Wer macht denn so Elbe Jod Testung weder meine Endokrinologin noch meine Hausärztin fühlen sich hiervon angesprochen.
Danke
Das machen Jod-Therapeuten, es gibt in der Facebook-Gruppe „Jod – das unbekannte Heilmittel“ ein Therapeutenliste
Wow, ich bin gelinde gesagt geschockt, was ihr hier für hochgefährliche “Tips” gebt. Einen Mangel über einen Jodbelastungstest feststellen zu wollen, statt sicher im Blut zu testen, und dabei zu raten, 50mg Jod zu nehmen! Das entspricht in etwa der Hälfte der Dosis bei einem Kernkraftunfall und führt insbes. bei Diversen Schilddrüsenkranken und Personen mit unerkannten SD Erkrankungen zu Überfunktionen! Keine Erwähnung von Altersgrenzen, bei dem Therapieplan keine zeitliche Begrenzung. Seid ihr eigentlich völlig durchgeknallt? Ich kann nur hoffen dass sich Geschädigte an euch wenden für Schadenersatz. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass ein seriöser Arzt so arbeitet. Der müsste ja direkt vor einem solchen Vorgehen noch mal eine komplette Diagnostik mit Ultraschall und allem durchführen, um alle Risikopatienten sicher zu erkennen. Man kann nämlich heute noch Hashimoto haben und morgen schon Basedow! Im Übrigen haben wir keine Fluoridierung des Trinkwassers in Deutschland! Und den massiven Anstieg von Hashimoto in Deutschland gibt es erst seit der flächenden Zwangsjodierung, die zu einer deutlich erhöhten Aufnahme von Jod führt. Nur weil Sie Verbesserungen welcher Art auch immer unter extremen Hochdosen von Jod verspürten, sollten Sie das nicht anderen empfehlen, schon gar nicht ohne überhaupt auf die Gefahren hinzuweisen!
Bevor Sie sich so ein Urteil erlauben, sollten Sie sich ein wenig in die Literatur einlesen. Es ist ein gut recherchierter Artikel, die Inhalte sind medizinisch validiert, alle Quellen sind angegeben.